Unsere Partner
Wir importieren ausschließlich fair gehandelte Bio-Produkte aus kleinbäuerlichem Anbau. Dabei arbeiten wir in Nicaragua derzeit mit drei Kooperativen zusammen. Die Kleinbäuerinnen und -bauern haben sie gegründet, um selbst Kaffee, Kakao und Co. vermarkten zu können und nicht mehr von Zwischenhändlern abhängig zu sein.
Der persönliche Kontakt ist uns dabei extrem wichtig. Wir sind regelmäßig vor Ort, um uns mit den Mitarbeitern der Genossenschaften und den Kleinbäuerinnen und Kleinbauern auszutauschen. Dabei geht es uns darum, einen gemeinsamen Weg zu zeichnen, den wir beschreiten möchten. So wird aus abstrakten Ideen Realität.
Tierra Nueva in Boaco / Nicaragua
1997 schlossen sich in Boaco/Nicaragua zwei Dutzend Familienbetriebe zusammen, um gemeinsam ihre Kaffee-Ernte zu vermarkten. Diese Kooperative ist inzwischen auf 250 Kleinbauern angewachsen.
Die Familienbetriebe von „Tierra Nueva“ liegen zwischen 700 und 1200 Metern Höhe im Umkreis der Stadt Boaco, etwa 80 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Managua. Dort wächst hochwertiger Arabica-Kaffee, ausschließlich auf sogenannten Schatten-Parzellen. Bäume, Palmen und Bananenstauden schützen die empfindlichen Kaffeepflanzen vor der Sonne.
Ein Teil des Geldes, das die Bauern für ihren Kaffee bekommen, fließt in einen Sozialfonds der Kooperative. Das Geld wird eingesetzt, um Mitgliedern bei Unfällen oder Krankheiten zu helfen und wird für den Ausbau von Strassen, Schulen und medizinischen Einrichtungen verwendet. Außerdem werden Stipendien vergeben, um die Kinder der Mitglieder bei Schul- und Universitätsbesuchen finanziell zu unterstützen.
Um der Abhängigkeit vom Kaffeeanbau entgegen zu wirken, fördert „Tierra Nueva“ die diversifizierte Landwirtschaft, d.h. den Anbau weiterer Agrarprodukte, wie Bohnen, Mais, Früchte, Ingwer und Kurkuma. Alles natürlich in Bio-Qualität – z.T. für den einheimischen Markt, aber auch für den Export. Die Mischkulturen bremsen die Ausbreitung von Krankheiten und Schädlingen und regulieren den Nährstoffhaushalt der Böden.
Daysi Mendez ist die Qualitätsmanagerin von „Tierra Nueva“. In ihren Händen liegt zudem das Rösten, z.B. für Sondereditionen von Café Chavalo oder für Kaffeeröstungen des heimischen Marktes. Bereits zweimal war sie in Leipzig, um deutsche Kaffee-Vorlieben kennenzulernen. Die 28-jährige ist eine der anerkanntesten Kaffeetesterinnen von Nicaragua und Mitglied der Bewertungsjury im nationalen Wettbewerb des „Cup-of-Excellence“.
Donald Poveda Robles ist einer der rund 250 Kaffeebauern von „Tierra Nueva“. Seit 15 Jahren pflanzt er Kaffee auf seinen Parzellen an, auf insgesamt rund 125.000 qm. Auf 750 – 1000 Metern Höhe kultiviert er die Arabica-Sorten Catuai, Caturra, Castilla und Parainema.
Die 250 Bauern von Tierra Nueva betreiben Bio-Landwirtschaft.
Miraflor in Estelí / Nicaragua
Der Kooperativenverband Miraflor ist ein Zusammenschluss aus 12 einzelnen, kleineren Kooperationen, die sich für ökologische Landwirtschaft einsetzen und ihre Produkte über den Fairen Handel verkaufen.
Der Verband sitzt im Nordwesten von Nicaragua , im Naturreservat nahe der Stadt Esteli. Seit 1990 bauen die Kleinbauern der Region im Einklang mit der Natur Bio-Produkte an: Kaffee, Gemüse, Getreide und Grundnahrungsmittel für den Eigenbedarf.
Die Einnahmen fließen zum Großteil direkt an die rund 220 Familien des Verbandes. Verschiedene Abschläge fließen in Fonds der Kooperative oder dienen dem Erhalt und der Pflege des Naturreservates. Aus seinen Fonds unterstützt der Verband „Miraflor“ seine Mitglieder mit Technik, Weiterbildungen, Mikrokrediten, hilft ihnen bei der Vermarktung des Kaffees und beim Marketing für eigene Ökotourismus-Projekte.
Umweltschutz, Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern und ein nachhaltiges und solidarisches Leben für die nächste Generation - das sind die wichtigsten Themen für die Kooperative. Die Familien arbeiten intensiv an einer Verbesserung der bestehenden Verhältnisse.
Wie in allen lateinamerikanischen Ländern, so bestimmen auch in Nicaragua vor allem die Männer, wohin der Weg des Landes, der Agrargemeinschaften, der Familien geht. Kooperativen des Fairen Handels fördern die Gleichberechtigung, so auch Miraflor. Das „Honey-Kaffee“-Projekt liegt ausschließlich in den Händen von Frauen. Die Bohnen werden in einem speziellen Verfahren aufbereitet und entwickeln so ein anderes Geschmacksprofil - obendrein sparen die Bäuerinnen große Mengen Wasser.
Mit einem eigenen Projekt Geld zu verdienen, das stärkt das Selbstbewußsein der Frauen und hilft ihnen, sich in der Gemeinschaft mit eigenen Wünschen und Vorhaben zu behaupten.