WIR-Kaffee

Wir probieren ganz neue Wege fairer und direkter Handelsbeziehungen aus: Gemeinsam mit dem Weltladen-Netzwerk Iller-Lech haben wir 2021 die weltweit erste globale Solidarische Landwirtschaft (Solawi) für Kaffee aus der Taufe gehoben. In diesem zukunftsweisenden Projekt wirtschaften unsere nicaraguanischen Kaffeebauern und deutschen Konsumenten gemeinsam und teilen sich Verantwortung, Risiko und Erfolg!

Unsere Projektpartner sind 15 Kleinbauerfamilien aus Nicaragua, die Kaffee - in Bioqualität - in einem Naturreservat naturverträglich und in Mischkultur mit ihrem Gemüse für den eigenen Bedarf anbauen.

Solidarische Kaffee-Landwirtschaft über den Atlantik

Jedes Produkt hat seinen Preis. Das ist eine ebenso einfache wie trügerische Annahme. Denn die Produktionskosten sind keineswegs immer gleich.

Wenn die Bäuerinnen und Bauern wegen schwierigen Wetterbedingungen oder Schädlingsbefall eine schlechte Ernte einbringen, fallen ihre Einnahmen geringer aus. Das Risiko liegt allein bei ihnen.

Die Idee der Solidarischen Landwirtschaft (Solawi) bildet einen Gegenentwurf: Die Bäuerinnen und Bauern schließen sich mit festen Abnehmenden zusammen und verkaufen ihre Ernte nicht mehr am Ende des Jahres zu einem Kilogramm-Preis. Stattdessen erhalten sie regelmäßig Geld, das ihre Lebenshaltungskosten sowie die Kaffeeproduktion finanziert. Im Gegenzug erhalten die Abnehmenden dafür die komplette Kaffeeernte. Die Produzentinnen und Produzenten können also mit festen Einnahmen rechnen - und liefern den Abnehmenden je nach Erntejahr mal etwas mehr und mal etwas weniger Kaffee.

Kaffeebauer Favian Vilchez
Kaffeebaeuerin Marivel Gonzalez

WIR.Kaffee und Bio-Landwirtschaft

Der Bio-Kaffee von der Kooperative Unión de Cooperativas Héroes y Mártires de Miraflor in Nicaragua wird auf 1.250 m Höhe in kleinen Mischkulturparzellen im Einklang mit der Natur angebaut. Miraflor ist ein Naturreservat, das unter anderem für seine riesige Orchideen-Vielfalt und zahlreichen Vogelarten bekannt ist. Das Projekt unterstützt somit nicht nur eine zukunftsfähige Landwirtschaft und die Existenzsicherung kleiner Betriebe, sondern leistet zugleich auch einen wertvollen Beitrag für Klima- und Naturschutz, Artenvielfalt und den Erhalt von Böden und Kulturlandschaft.

Gut zu wissen

Abnehmende beziehen sogenannte Ernteanteile.

Diese enthalten alle Unwägbarkeiten des Ernteertrages im Erntejahr. Ausgewogenes Klima mit lockeren, gut belüfteten Böden für die Kaffeepflanze begünstigt den Ernteertrag. Ungünstige Umwelteinflüsse, wie Klimawandel oder Schädlingsbefall verringern den Ertrag. So dass sich die Menge pro Ernteanteile je Erntejahr ändern wird, d. h. 1 Ernteanteil wird etwas mehr oder weniger als 1 kg sein.

Die Kosten pro Ernteanteil unterliegen den momentanen Preisveränderungen. Wir nennen den aktuellen Preis gern auf Anfrage unter solawi@cafe-chavalo.de. Wer den Kaffee zunächst probieren möchte, kann ihn bei uns im Online-Shop bestellen. Der Preis pro Beutel ist jedoch deutlich höher als bei der Abnahme von Ernteanteilen, da durch die Vorfinanzierung die Lebenshaltungskosten der Kaffeebäuer*innen im Voraus gesichert sind. 

Zur Sicherung unserer Produktkosten und dem Organisationsaufwand ist eine Mindestabnahmemenge von 7 Ernteanteilen pro Lieferung nachhaltig. Für eine geringere Abnahmemenge pro Lieferung erheben wir einen Mindermengenzuschlag von 8,00 EUR. 

Auswahl Lieferrhythmus

Die Lieferung der Ernteanteile ist wie folgt möglich.

Jährlich: zum 01.01. oder 01.07.

Halbjährlich: zum 01.01. und 01.07. oder 01.04. und 01.10.

Quartalsweise: zum 01.01./ 01.04./ 01.07./ 01.10.

Sortiment

Aus Nachhaltigkeitsgründen empfehlen wir die Lieferung der Ernteanteile "unverpackt" in unseren Pfandeimern - ganze Bohne - a 3,5 kg oder 10 kg. Weiter steht der WIR.Kaffee/ WIR.Espresso in 250 g-Beuteln - ganze Bohne oder gemahlen - zur Verfügung.

Teilnahme

Die Teilnahme am Projekt erfolgt jeweils für die Laufzeit von einem (Kalender-) Jahr. Eine Rückzahlung der bereits geleisteten Vorfinanzierungen kann nicht erfolgen, da das Handelsmodell der Solawi die Bezahlung der Bäuerinnen und Bauern im Vorfeld vorsieht. Dennoch wollen wir flexibel bleiben und ermöglichen unseren Abnehmer*innen ebenso den Einstieg in das laufende Solawi-Jahr.

Menschen und Natur statt Preis und Ware. So sieht gelebte Solidarität auf Augenhöhe aus.

Kaffeebauer Edwin Gonzalez
Naturreservat Miraflor, Nicaragua

Das Naturreservat erstreckt sich aufgrund der verschiedenen Höhenlagen über drei verschiedene Klimazonen.

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